Die Bären lieben ihr neues Zuhause

Im Februar 2022 führten wir unsere grösste Bärenrettung durch. Neun Kragenbären wurden in den BÄRENWALD Ninh Binh gebracht und haben sich toll eingelebt.

Bär Tin geniesst die Eisbomben, die voll mit leckerem Obst und Gemüse sind.

Seit ihrer Ankunft im Februar 2022 haben sich die neun Bären im BÄRENWALD eingelebt. Alle können endlich ihre eigene Persönlichkeit ausleben. Einige waren anfangs eher nervös und ängstlich, andere sofort verspielt und neugierig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ninh Binh beobachteten ihre Eingewöhnung und ihren Gesundheitszustand genau und stellten sicher, dass sie alles bekommen, was sie an Nahrung, Beschäftigung, Unterhaltung und Pflege brauchen.

Heute – nach einem Jahr – ist so eine Freude, ihnen dabei zuzusehen, wie sie ihre geliebten Karotten und Kokosnüsse geniessen, mit Bananenblättern spielen oder sich mit Eisstücken aus Früchten erfrischen. Alle lieben Honig und lassen keine Gelegenheit aus, sich im Wasser des Teiche zu sonnen.


Danh und Thi werden uns fehlen!

Die Bärinnen Danh und Thi im BÄRENWALD Ninh Binh

Thi (†) Im Dezember 2022 mussten wir die Bärin Thi gehen lassen. Als wir Thi retteten, sah sie nicht mal mehr wie ein Bär aus. Sie war nur noch eine Hülle, völlig leer, apathisch und zerstört durch jahrzehntelanges Galleabzapfen und das Leben in einem schmutzigen Betonschuppen. Doch Thi überraschte alle, als sie sich mit so viel Willen zurück ins Leben kämpfte. Aus der apathischen Bärin wurde wieder eine neugierige Bärenpersönlichkeit. Sie erwachte sprichwörtlich zu neuem Leben und ihr ruhiger, sanfter, aber neugieriger Charakter kam zum Vorschein. Lange frass Thi nur Kürbis und Hühnchen, Honig, die Lieblingsleckerei der meisten Bären, rührte sie nicht einmal an. In ihrem grossen Gehege liebte sie es, stundenlang im Pool zu schwimmen. Allmählich interessierte sie für immer mehr Futtersorten und lernte endlich auch, dass Honig köstlich ist. In der zweiten Jahreshälfte konnten wir Thi in eine Gruppe von vier älteren Bärinnen integrieren.
Nach diesen wunderbaren Entwicklungen traf es uns unerwartet, als sich die Zeichen für ernsthafte Gesundheitsprobleme häuften. Schliesslich wurde sie immer mehr in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und wir  entschieden, dass sie genug gelitten hatte.

Danh (†) folgte ihrer Freundin Thi nach nur wenigen Wochen. Auch sie wurde von den Folgen des lebenslangen Missbrauchs eingeholt. Auch bei ihrer Rettung waren unsere Tierärzte in Sorge, ob sie den langen Transport überleben würde. Sie war in extrem schlechter Verfassung – sie kam aus der gleichen schrecklichen Bärenfarm wie Thi.
Doch alles ging gut und nach den ersten Wochen voller Angst und wenig Appetit, fasste Danh Vertrauen in ihre Pfleger und ihr neues Zuhause. Ab dem Moment zeigte  sich ihr herzliches Wesen. Ihre Gesundheit stabisierte sich und die Bärin begann ihr sicheres Leben zu geniessen.
Danh verbrachte den Sommer damit, neues Futter zu probieren – ihre Favoriten waren Huhn, Honig und Mais. Am liebsten lag faul in ihrem eigenen Gehege oder stöberte dort nach verstecktem Hundefutter. Besonders gerne riss sie Bananenstämme und Kokosnüsse auf, die sie fand und sie zu ihrem Nest zurückbrachte, um sie in Ruhe zu verzehren.
Leider verschlechterte sich in den letzten Wochen ihre Beweglichkeit immer mehr, und trotz veränderter und erhöhter Medikation konnten wir nichts mehr für Danh tun.

Thi und Danh werden allen, die so viel Zeit damit verbrachten auf die individuellen Bedürfnisse der Bären einzugehen, sehr fehlen.